Kuschelzeit: 5 Gründe Warum kuscheln gesund ist

In unserer hektischen, schnelllebigen Welt ist Kuscheln wie eine Art „Superfood“ für Seele und Körper, das belegen mehrere Studien. Ob ein zärtlicher Kuss unseres Partners, das herzliche Drücken der Großeltern, die liebevolle Nähe zu unseren Kindern oder freundschaftliche Umarmungen: Berührungen mit den Liebsten haben viele positive Effekte auf unsere Gesundheit. Warum Kuscheln so gesund und mehr als nur eine Geste der Zuneigung ist, erfährst du in diesem Artikel.

1. Bindungen festigen

Körperkontakte wie Kuscheln oder Umarmungen können emotionale Bindungen zwischen Menschen stärken. Sie fördern vor allem enge Beziehungen, zum Beispiel zwischen Partnern, Eltern und Kindern oder Freunden, schaffen Vertrauen und eine emotionale Verbundenheit.

2. Mental stärken

Berührungen wie Umarmungen können Ängste, Schmerzen und Depressionen lindern. Das hat eine Auswertung internationaler Studien von Forschern aus Bochum, Duisburg-Essen und Amsterdam ergeben, veröffentlicht im Fachblatt »Nature Human Behaviour«.

Und das in jeder Lebensphase. Gerade ältere Menschen sind oft von Einsamkeit und Isolation betroffen. Körperliche Berührungen können auch ihnen ein Gefühl von Geborgenheit und Wertschätzung geben und somit depressive Verstimmungen und Stress mindern.

 

Der Grund: Oxytocin

Das Bindungs- und Kuschelhormon

Ein entscheidender Grund, warum Kuscheln gesund ist und sich so gut anfühlt, ist das „Bindungshormon“ Oxytocin, auch „Kuschelhormon“ genannt. Dies wird beim Körperkontakt ausgeschüttet und hat zahlreiche positive Effekte auf die Gesundheit. So sorgt das Kuschelhormon beispielsweise für Gefühle von Wohlbefinden, fördert Entspannung und kann sogar den Blutdruck sowie Cortisolspiegel (Stresshormon) senken.

Außerdem schüttet der Körper beim Kuscheln Dopamine und Endorphine, sogenannte „Glückshormone“, aus. Während Dopamine aktiv machen und die Leistungsbereitschaft erhöhen, können Endorphine ähnlich wie Oxytocin Stress abbauen.

Übrigens: Forscher haben herausgefunden, dass dies auch für das Streicheln von Haustieren, besonders Hunden gilt.

3. Stress reduzieren und das Immunsystem stärken

Der erhöhte Oxytocinspiegel ist die Ursache dafür, dass Berührungen Stress sowie Angstgefühle reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden verbessern. Kuscheln aktiviert auch das parasympathische Nervensystem, welches für Entspannung und Erholung verantwortlich ist.

Studien zeigen, dass Menschen, die regelmäßig kuscheln, widerstandsfähiger gegen Stress sind. Das verlängert die Entspannungsphase des Körpers und unterstützt wiederum das Immunsystem bei der Abwehr von Krankheitserregern.

4. Das Herz-Kreislauf-System stärken

Körperkontakt kann auch das Herz-Kreislauf-System stärken. Bei einem erhöhten Oxytocinspiegel und der Reduktion von Stress und Angst sinken Blutdruck und Herzfrequenz. Regelmäßiges Kuscheln trägt somit dazu bei, das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken.

5. Kindern Sicherheit geben, Frühchen stabilisieren

Berührungen sind die erste Sprache, die wir sprechen. Daher ist Kuscheln für Kinder und Frühchen – Babys, die vor Vollendung der 37. Schwangerschaftswoche auf die Welt gekommen sind – besonders wichtig.

Kuscheln stärkt auch bei den Kleinen das Immunsystem, reduziert Stress und Schmerz und fördert die emotionale Bindung zwischen Eltern und Kind. Das Hormon Oxytocin ist insbesondere für die Mutter-Kind-Bindung entscheidend.

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Känguru-Methode für Frühgeborene

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt, dass Frühgeborene bereits vor der Versorgung in einem sogenannten Brutkasten Hautkontakt mit der Mutter oder einer Bezugsperson haben. Die sogenannte Känguru-Methode fördert Frühchen durch intensiven Haut-zu-Haut-Kontakt, bei dem das Baby für mindestens eine Stunde auf der nackten Brust eines Elternteils liegt, die es wärmt. Zusätzlich gut eingepackt mit Stoffwindel oder Handtuch. Währenddessen können Sie Ihrem Kind etwas vorlesen, vorsingen oder es streicheln.

    Die Känguru-Methode spricht zudem die Sinne des Kindes positiv an, indem es durch die Nähe die Stimme, den Herzschlag und den Körpergeruch der Eltern besonders stark wahrnimmt. Dies kann auch das Stillen verbessern und die Stilldauer verlängern. Zudem trägt der enge Kontakt dazu bei:

    • Herzschlag und Atmung zu stabilisieren,
    • die Temperaturregulation zu verbessern,
    • das Infektionsrisiko zu senken und
    • eine schnellere Gewichtszunahme zu unterstützen.

    Langfristig trägt die Methode zur besseren kognitiven und emotionalen Entwicklung des Babys bei und bietet eine wichtige Grundlage für eine gesunde frühkindliche Entwicklung.

     

    Bereits kurze Umarmungen reichen

    Es müssen keine langen Massagen sein. Schon kurze, regelmäßige Berührungen wie Umarmungen reichen, um von den positiven Effekten des Kuschelns zu profitieren.

    Worauf warten Sie also noch: Umarmen Sie Ihre Liebsten bei der nächsten Gelegenheit.

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