Hitze, Dürre und Trockenheit

So schützen Sie Ihre Gesundheit

Sommer, Sonne, Hitzegefahr: Durch den Klimawandel können lange Hitzewellen im Sommer mit Temperaturen über 30 Grad Celsius auch bei uns zur Norm werden. Flirrender Asphalt, steigende Ozonwerte und verbrannte Erde zwingen unser körpereigenes Kraftwerk zu Höchstleistungen. Wir klären Sie anlässlich des Hitzeaktionstages 2023 über die Gesundheitsrisiken auf und geben Ihnen wertvolle Tipps, wie Sie Ihren Körper schützen und Ihre Energie bei Hitzebelastung optimal einsetzen.

5 Tipps, die den Körper bei Hitze entlasten

Wie können Sie also den Gesundheitsrisiken durch Hitze entgegenwirken? Wer für schnelle Abkühlung sorgen möchte, nutzt gerne die Klimaanlage und elektrische Lüfter. Doch Achtung: Künstlich herunter gekühlte Luft und Gebläse direkt auf den Körper gerichtet fördern Infekte und schwächen das Immunsystem. Greifen Sie stattdessen auf natürlich Maßnahmen zurück, die schnell und einfach umgesetzt und noch dazu gesund sind:

1. Den Tagesablauf den Temperaturen anpassen

Statt unnötiger Bewegung während der Hitzezeit – insbesondere vom späten Vormittag bis zum Abend – sollten Sie sich wie am Mittelmeer verhalten: Legen Sie mittags eine bewusste Ruhepause im Schatten ein und entlasten Sie Ihre Venen, indem Sie Ihre Beine etwas höher legen. Ein kurzes Nickerchen zwischendurch kann ebenfalls erholsam sein.

2. Viel trinken – am besten selbstgemixte und temperierte Getränke

Anstatt in Getränkemärkten anzustehen und schwere Kisten zu schleppen, sollten Sie zu Hause Ihre eigenen Getränke zubereiten. Brühen Sie sich beispielsweise Früchte- oder Pfefferminztee auf und füllen Sie ihn in gläserne Karaffen. Fügen Sie etwas frische Minze, eine Limettenscheibe oder ein Stückchen Ingwer hinzu und lassen Sie das Getränk abkühlen. So erhalten Sie ein günstiges, leckeres und erfrischendes Sommergetränk. Sie möchten gleich loslegen oder sich inspirieren lassen? Dann laden Sie sich jetzt unsere gesunden und leckeren Rezepte für einen selbstgemachten Zitronen-(Eis)Tee und Basilikum-Zitronendrink mit Gurke herunter:

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Auch wenn es verlockend ist: Vermeiden Sie es zudem, Flüssigkeiten eisgekühlt zu sich zu nehmen. Unser Körper benötigt nach jedem Kaltgetränk zusätzliche Energie, um seine Betriebstemperatur wiederherzustellen. Nehmen Sie Getränke stattdessen temperiert – also lauwarm – zu sich.

Dies gilt übrigens auch für die Dusche: Drehen Sie das Wasser lauwarm auf, um den Körper nicht zu schocken.

3. Zerstäuber zweckentfremden und Fächer nutzen

Die Haut mit ihren Poren und Schweißdrüsen ist für den Temperaturausgleich des Körpers zuständig. Sie können die natürliche Klimatisierung unterstützen, indem Sie eine kleine Zerstäuberflasche mit frischem Wasser füllen und zwischendurch einen kurzen Sprühnebel auf Ihr Gesicht, Dekolleté, Ihre Oberarme oder Waden geben. Dies bewirkt zusammen mit einem Lufthauch eine angenehme Abkühlung. Alternativ können Sie auch einen Fächer verwenden, um für eine angenehme Brise zu sorgen.

4. Fettarm, leicht und mineralstoffreich ernähren

Bei Hitze trocknet jeder Schweißausbruch den Körper aus und schwemmt wichtige Mineralien aus. Das kann dazu führen, dass Sie sich schlapp und ausgelaugt fühlen. Gleichzeitig nimmt der Appetit ab. Um diesen Kreislauf zu unterbrechen, entscheiden Sie sich am besten für eine leichte, fettarme und mineralstoffreiche Ernährung, wie sie in Südeuropa üblich ist. Eingelegte Oliven, marinierte Sardellen, getrocknete Tomaten, Salzgebäck, Obst, Gemüse und Salat sind eine gute Wahl. Sie versorgen den Körper mit Flüssigkeit, Mineralien und wertvollen Spurenelementen.

5. Den Körper auf Hitze vorbereiten

Je besser das Herz-Kreislauf-System trainiert ist, desto besser kann der Organismus mit der Hitze umgehen. Regelmäßige, zügige Spaziergänge von mindestens 30 Minuten oder regelmäßige Saunabesuche das ganze Jahr über bereiten den Körper auf hohe Temperaturen vor.

Welche Auswirkungen kann Hitze auf den Körper haben?

Vor allem während langanhaltender Hitzewellen mit Temperaturen über 30 Grad Celsius stellt die Wärme eine ernstzunehmende Gefahr für die Gesundheit dar. Insbesondere Kinder, Menschen mit Vorerkrankungen und ältere Personen sind von den typischen Auswirkungen der Hitze betroffen:

Dehydrierung & Austrocknung

Wenn Sie während langer Hitzephasen nicht ausreichend trinken, drohen Austrocknung und der Verlust wichtiger Mineralstoffe. Insbesondere bei Kleinkindern und älteren Menschen kann ein Mangel an Flüssigkeit, Mineralien und Salzen lebensbedrohlich sein.

Schlafstörungen & Konzentrationsmangel

Hohe Temperaturen rauben dem Körper nicht nur am Tage Energie und machen ihn schlapp und müde. Auch nachts fällt es dem Organismus schwer, auf die notwendige Kerntemperatur – die rund ein Grad unter der Körpertemperatur tagsüber liegt – abzukühlen. Dies kann zu Schlafstörungen wie oberflächlichem Schlaf und dadurch zu zunehmender Erschöpfung und einer geschwächten Herz-Kreislauf-Funktion führen. Die mangelnde Konzentration trägt wiederum zu einem erhöhten Unfallrisiko bei.

Hitzebedingter Erschöpfungszustand

Ein hitzebedingter Erschöpfungszustand entsteht, wenn der Körper unter Flüssigkeits- und Elektrolytmangel leidet. In solchen Fällen können Symptome wie Kopfschmerzen, Übelkeit und Schwindelanfälle auftreten. Das Gesicht ist zunächst gerötet und wird im Verlauf eines solchen Schwächeanfalls zunehmend blass. In diesem Fall sollten Sie Schatten aufsuchen und sofort Flüssigkeit zu sich zu nehmen.

Kreislaufkollaps durch abfallenden Blutdruck

Bei hohen Temperaturen versucht der Körper, sich über die Haut abzukühlen, indem er die Blutgefäße erweitert. Dadurch fällt in einigen Fällen der Blutdruck plötzlich ab, was zu Schwindel, Ohnmacht und Bewusstlosigkeit führen kann. Bei einem hitzebedingten Kollaps sollten Sie die Füße hochlegen und für angemessene Belüftung sorgen.

Hitzeschlag durch Überlastung

Anstrengende körperliche Arbeit oder übermäßige sportliche Aktivitäten können bei großer Hitze das bereits belastete Herz-Kreislauf-System zusätzlich gefährden. Wenn der Körper überhitzt ist und zu wenig Flüssigkeit hat, kann die Körpertemperatur rasch über die normalen 36 bis 37 Grad Celsius steigen. Ab etwa 40 Grad setzt ein Zustand ein, der unter anderem mit folgenden Symptomen einhergeht:

  • Übelkeit und Erbrechen, 
  • eingeschränktes Bewusstsein,
  • fehlende Reaktion auf Ansprache und
  • schließlich Bewusstlosigkeit.

Dabei handelt es sich um einen Hitzeschlag. In diesem Fall sollten Sie sofort einen Arzt aufsuchen.

„Schwere Beine“ durch Venenstau

Wenn die Temperaturen steigen, klagen viele Menschen über Schmerzen, ein unangenehmes Druck- und Spannungsgefühl in den Beinen, im Volksmund auch als "schwere Beine" bekannt. Darüber hinaus können Schwellungen auftreten. Dies ist für Betroffene belastend und kann ernsthafte Einschränkungen mit sich bringen. Der Grund dafür liegt meist darin, dass die Funktion der Venenpumpe bei Hitze gestört ist.

Normalerweise unterstützt die Venenpumpe die Venen in den Beinen, indem Sie dafür sorgt, dass der Körper das Blut entgegen der Schwerkraft zurück zum Herzen pumpt. Ist dieser Mechanismus beeinträchtigt, kann das Blut nicht mehr effizient zirkulieren und es entsteht ein Stau in den Venen. Dies wiederum begünstigt Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme) und Krampfadern. Beachten Sie also am besten die oben genannten Tipps und sorgen Sie vor.

Hinweise der Bundesregierung zum Hitzeschutz

Plakat Hitzeschutz

Weitere Informationen liefert die Kampagne "Bärenhitze° - Berlin bleibt cool!"

Was für eine „Bärenhitze° - Berlin bleibt cool!˚": So lautet der Name der regionalen Hitzeschutzkampagne, die vom Landesamt für Gesundheit und Soziales (LAGeSo) Berlin und der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege, in Kooperation mit dem Aktionsbündnis Hitzeschutz Berlin ins Leben gerufen wurde. Auf der Kampagnen-Website finden Sie weitere Informationsmaterialien und Tipps in verschiedenen Sprachen, wie Sie sich vor extremer Hitze schützen können.

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