Runder Tisch in Templin: Medizinische Versorgung wird zukunftsfest gesichert

Gemeinsame Presseinformation

Gemeinsame Pressemitteilung des Runden Tisches am 1. Dezember 2023 in Templin

Die ambulanten Versorgungsangebote des KV RegioMed Zentrums Templin sollen unter die einheitliche Trägerschaft des Sana Krankenhauses Templin überführt werden, damit die Versorgung vor Ort nachhaltig und zukunftsfest gesichert wird. Darauf hat sich am 1. Dezember 2023 ein Runder Tisch in Templin verständigt. Zu der Gesprächsrunde hatten Templins Bürgermeister Detlef Tabbert und Catrin Steiniger, Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB), eingeladen. Außerdem nahmen der Vorsitzende der Stadtverordnetenversammlung und der zweite Beigeordnete des Landkreises sowie Vertreter der Sana Kliniken Berlin-Brandenburg GmbH, des Ärztenetzes „Gesund in Templin“, der AOK Nordost und der IKK Brandenburg und Berlin teil.

Die Versorgung von Kindern und Jugendlichen soll ab dem 1. Januar 2024 weiterhin als ambulantes Angebot organisiert werden. Die Sana Kliniken Berlin-Brandenburg GmbH hat dazu entsprechende Anträge auf Zulassung eines MVZ und der Anstellung von zwei Kinderärzten beim Zulassungsausschuss gestellt. Der Zulassungsausschuss ist ein unabhängiges Gremium, paritätisch besetzt mit Vertretern aus Ärzteschaft und Krankenkassen. Er entscheidet am 6. Dezember über die Anträge. Ebenso wurden Mitte November 2023 drei Anträge von Krankenhausärzten zur Weiterführung der kardiologischen und gastroenterologischen Versorgungsangebote eingereicht. Auch über diese Anträge soll schnellstmöglich im Zulassungsausschuss beraten und entschieden werden. Mit dem Respekt vor der Unabhängigkeit des Zulassungsausschusses verbinden die Teilnehmer des Runden Tisches die Auffassung, dass über den beschriebenen Weg die Versorgung vor Ort entsprechend gesichert werden kann.

Durch den Trägerwechsel wird sich für die ambulante medizinische Versorgung der Bevölkerung vor Ort nichts ändern: Es werden weiterhin am Standort des Krankenhauses die gleichen Versorgungsinhalte durch die gleichen behandelnden Ärztinnen und Ärzte sowie Fachangestellten in den gleichen Räumen mit der vorhandenen Medizintechnik erbracht.

Der Trägerwechsel ist leider notwendig, da es unter den aktuellen gesetzlichen Rahmenbedingungen nicht möglich ist, das bestehende KV RegioMed Zentrum als Ambulant-Stationäres Zentrum zu betreiben. Der Bundesgesetzgeber gewährleistet leider keine nachhaltige Finanzierung.

Die Teilnehmer des Runden Tisches sind sich nach wie vor einig, dass das Projekt der Strukturmigration im Mittelbereich Templin (StimMT) ein großer Erfolg ist. Die Partner haben damit gezeigt, wie eine Ambulantisierung gelingen kann und welche strukturellen Lösungen es in Form des Ambulant-Stationären Zentrums und seines Koordinierungs- und Beratungszentrums hierfür gibt. Beispielgebend ist hier auch die Konsortialvereinbarung, mit der sich die Stadt Templin, die Sana Kliniken Berlin-Brandenburg GmbH, das Ärztenetz „Gesund in Templin“ und die KVBB für die Entwicklung der Gesundheitsregion Mittelbereich Templin aktiv einsetzen.

Leider haben sich auch drei Jahre nach dem Projektende die gesetzlichen Rahmenbedingungen nicht geändert, so dass einige Elemente mangels Finanzierung nicht fortgeführt werden konnten. Die Teilnehmer fordern daher den Bundesgesundheitsminister auf, erfolgreiche neue sektorenübergreifende Strukturen der Zusammenarbeit im Sinne der Patienten endlich dauerhaft in die Regelversorgung zu übertragen und damit auch deren Finanzierung zu ermöglichen. Denn das innovative Versorgungskonzept in Templin kann eine Blaupause sein für die sektorenübergreifende Versorgung in ländlichen Regionen.

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