Im Prinzip gelten für die Ernährung in der Stillzeit nahezu dieselben Empfehlungen wie für nicht stillende Frauen und auch für Männer:
Die größte Herausforderung bezüglich der Ernährung während der Stillzeit ist sicherlich die regelmäßige Verteilung der Mahlzeiten. Nutzen Sie kurz nach der Geburt die Hilfe Ihres Partners oder Ihrer Familie, um Unterstützung beim Kochen zu bekommen und versuchen Sie, möglichst schnell zu mindestens drei regelmäßigen Mahlzeiten am Tag zu kommen – im Idealfall ergänzt durch zwei Zwischenmahlzeiten. Eine kontinuierliche Aufnahme von Energie und Nährstoffen durch Ihre Ernährung in der Stillzeit ist essenziell für die optimale Nährstoffzusammensetzung und Menge der Muttermilch.
Noch vor nicht allzu langer Zeit wurden Frauen, die stillen wollten, schon im Krankenhaus mit einer langen Liste an Lebensmitteln konfrontiert, die sie in der Stillzeit nicht essen sollten. So sollten Allergien oder Unwohlsein beim Kind, verursacht durch das Stillen, vermieden werden. Bei einigen Müttern raten die Ärzte mittlerweile dazu, einfach auszuprobieren, ob das Kind das Lebensmittel verträgt. Beobachten Sie die Reaktion nach dem Stillen beispielsweise bei vergleichsweise scharfen Speisen, die bei vielen Babys zu Unruhe oder einem wunden Po führen, oder bei Zwiebeln und Kohl, die Bauchschmerzen bis hin zu Koliken verursachen können.
Während der Mythos vom „Essen für zwei“ in der Schwangerschaft nicht stimmt, hat er bei der Ernährung in der Stillzeit durchaus seine Berechtigung. Um dem Bedarf Ihres Kindes gerecht zu werden, sollten Sie tatsächlich mehr essen, wenn Sie stillen. Kalkulieren Sie pro Tag zusätzlich zu Ihrem normalen Kalorienverbrauch etwa 500 bis 550 kcal ein. Dass Sie diesen Mehrbedarf nicht durch Schokolade und Pommes, sondern durch eine gesunde Ernährung während der Stillzeit abdecken sollten, versteht sich von selbst. Wenn Sie nur noch teilstillen, sinkt der Mehrbedarf für die Ernährung in der Stillzeit entsprechend ab.
Solange Sie stillen, sollten radikale Diäten sowie ein zu schneller Gewichtsverlust vermieden werden. Dabei können im Körper Giftstoffe aus dem Körperfett gelöst werden und über die Muttermilch in den Blutkreislauf des Kindes übergehen. Aber natürlich spricht nichts dagegen, sich kalorienbewusst zu ernähren und sich sanft sportlich zu betätigen, solange der Bedarf des Kindes dabei berücksichtigt wird.