Tipps für „Bio“-Weihnachten Weihnachten Gans anders ...

Alle Jahre wieder bringen weihnachtliche Traditionen willkommene Verlässlichkeit in die Abläufe von Festtagen. Doch auch die besten Gewohnheiten gewinnen dazu, wenn sie ab und an zeitgemäß erneuert werden. Hier also ein paar Vorschläge für ein zwar traditionelles, zugleich aber „grüneres“, friedlicheres und gesünderes Weihnachtsfest!

Tipps für ein gesundes und ruhiges Weihnachtsfest

Weihnachten naht. Der Advent steigert die Vorfreude auf ein Fest der Besinnlichkeit und der Familie. Schön, wenn es das wird. Manchmal mischen sich in vorweihnachtlichen  Kerzenschein und Plätzchenduft allerdings auch Erinnerungen an gar nicht besinnlichen Geschenkestress oder einen wenig feierlichen Familienkrach vom letzten Jahr.

Ob der regelmäßig auftauchende Versuch einer Verabredung, sich diesmal einfach gar nichts zu schenken, eine gute Idee ist, sei dahingestellt. Sicher ist, es wäre jedenfalls nicht die einzige Alternative zu kostspieligen Konsumschlachten unterm Christbaum: Immer mehr Menschen wünschen sich heute vor allem ungetrübten Weihnachtsfrieden mit Ruhe und Zeit füreinander und planen mehr in Richtung ohne vollgestopftes Feiertagsprogramm. Sie freuen sich wieder mehr über liebevoll Selbstgemachtes oder die formlose Einladung zum gemeinsamen Weihnachtsspaziergang mit Freunden oder auf ein kleines sportliches Intermezzo zwischen den Mahlzeiten.

Und auch der Trend, auf die Qualität zu achten und ökologisch nachhaltiger zu feiern und zu essen, verbreitet sich zunehmend. Wir zeigen Ihnen, welche kleinen, aber feinen Unterschiede neuen Schwung in die (Vor-)Weihnachtszeit bringen können:

1. „Sternstunden“ in der Bastelstube: Kreativ sein

Kennen Sie „Fröbelsterne“? Nein? Wir glauben, doch. Diese spektakulär schönen dreidimensionalen Faltsterne haben Sie sicher schon einmal gesehen und bewundert und sich gefragt, wie man sie faltet. Der Pädagoge Friedrich Fröbel hat sie für bastelfreudige Menschen vom Kindergartenalter an entwickelt. Er ist ein echter Vielfalter, mit dem fleißige Bastler tollen Baumschmuck selbst gestalten können.

Variabel in Material, Größe, Farb- und Mustermix, ist der Fröbelstern eine herrlich knifflige Herausforderung in der Adventszeit für die ganze Familie! Bastelanleitungen gibt es im Internet zuhauf, zum Beispiel auf www.froebelstern.com

2. Weihnachtsterne aus der Backstube: Ausflug in den Bioladen

Leckere Zimtsterne sind beliebt bei Jung und Alt. Soweit, so bekannt. Aber es liegen Welten zwischen der schnell gekauften Industrieware und dem sinnlichen Genuss des Gebäcks aus der eigenen Backstube.  Unser Tipp hierzu: Die Zutaten, besonders das Zimtpulver, sollten aus dem Bioladen sein. Stammt der (billige) Zimt nämlich von der Rinde des Cassiabaums, dann enthält er meist sehr viel Cumarin. Dieser Naturstoff aber ist giftig und kann schon in den üblicherweise in Gebäck genossenen Mengen von bis zu mehreren Teelöffeln gesundheitsschädlich sein, vor allem für Kleinkinder. Es lohnt sich also, zu echtem Ceylon-Zimt aus dem Bioladen greifen, denn der ist in Punkto Cumarin unkritisch! Hier unser Rezept zum Nachbacken:

 

Rezept: „echte“ Zimtsterne

  • 3 Eiweiß* steif schlagen
  • 250 g Puderzucker* sieben, löffelweise unterheben
  • 3  gehäufte EL zum Bestreichen der Sterne abzweigen
  • 1 EL Vanillezucker*, 3 Tropfen Bittermandelöl*, 1 EL echten Ceylon-Zimt*, 150 g Haselnusskerne* und 175 g Mandeln* gemahlen unterrühren.
  • 100 g gemahlene Mandeln*   teilweise unterkneten, bis der Teig nicht mehr klebt, den Rest auf ein Backbrett sieben und den Teig gut ½cm dick ausrollen
  • Sterne ausstechen, auf ein Blech mit Backpapier setzen, mit Eischnee bestreichen und
  • 20-30 Minuten im Ofen bei milder Hitze backen: Gas 1-2, E-Herd 130 - 150°C.
  • In verschlossenen Dosen aufbewahren.

*) zertifizertes Bioprodukt

3. Feiern ohne Familienkrach: Raus aus der Harmoniefalle

Weihnachten gilt als Fest der Liebe. Aber Vorsicht! Oft sind die Weihnachtstage überfrachtet und voller überhöhter Glückserwartungen. Oft tagelang anhaltende verwandtschaftliche Nähe birgt immer auch das Risiko, aneinanderzugeraten. Das kommt in den besten Familien vor. Weihnachtsmärchen von perfekter Harmonie sind bloßer Kinokitsch. Also am besten schön locker bleiben: Überfordern Sie weder sich noch andere mit idealisierten Wünschen an Harmonie und Perfektion. Lieber mal einen Gang runter schalten, Pausen der Geselligkeit einlegen und eigene Wege gehen. Fünf gerade sein lassen heißt die feierliche Selbstverpflichtung. Je öfter Sie sich daran erinnern, desto erfreulicher wird erfahrungsgemäß das Fest werden!

4. Weihnachtsbaum ohne Gift: Mal „Öko“ sein

Demnächst stehen sie wieder zu Tausenden bereit, die auf riesigen „Plantagen“ schnell gezogenen Weihnachtsbäume. Bei bundesweiten Stichproben fanden Umweltverbände in 50-75 % der konventionell erzeugten Weihnachtsbäume Herbizidbelastungen, z.B. mit Glyphosat und Prosulfocarb. Die chemischen Spritzmittel helfen dabei, die Massen an Bäumen pünktlich bereitzustellen, aber: Vielleicht wollen weder Sie noch Ihre Gäste beim Anfassen Ihres Weihnachtsbaums oder beim Einatmen der Weihnachtszimmerluft mit giftigen Spritzmitteln in Kontakt kommen. Dann investieren Sie doch einmal bewusst in eine zertifizierte Ökotanne oder -fichte oder, noch besser: Planen Sie einen Ausflug und schlagen Sie selbst einen unbehandelten Nadelbaum in Brandenburger Forsten!

Infos dazu finden Sie im Internet, zum Beispiel unter www.reiseland-brandenburg.de  - Stichwort: „Weihnachtsbaumschlagen“. 

 

Ein Lichtlein blinkt…

Auch bei der Baumbeleuchtung gibt es Spielräume:

  • Derzeit setzen sich energiesparende LED-Ketten immer mehr durch, die auf jeden Fall hohe Sicherheit im Weihnachtszimmer versprechen.
  • Echte Kerzen sind natürlich „schöner“ und „heimeliger“. Wer dies bevorzugt, sollte sich Bienenwachs- oder reine Stearinkerzen gönnen.
  • Das vermeidet Raumluftbelastungen durch billigen Wachsersatz und nicht immer unbedenkliche Farbstoffe.

5. Gans natürlich und langsam

Ja, eine Bio-Gans zum Fest kostet mehr als eine aus polnischer oder deutscher Massenproduktion. Doch viele Verbraucher denken inzwischen um: Sie wollen keine qualvolle Turbomast in drangvoller Enge mehr in Kauf nehmen und auch kein Mastfutter, zu dem Gensojaproduzenten und die Pharmaindustrie beigetragen haben. Daher hier unser ganz pragmatischer Tipp:  Zwei bewusst fleischlose Wochen nach dem Fest, z.B. im Januar, gleichen die Mehrkosten für den sinnvoll und nachhaltig eingekauften  Weihnachtsbraten lässig wieder aus - und sorgen zugleich für einen gesunden, „leichten“ Start ins neue Jahr!

Das Zauberwort für die perfekte Zubereitung für die Bio-Gans heißt Niedrigtemperatur-Methode! Dieser Mix aus geringer Ofenhitze und langer Bratzeit garantiert den gelungensten Gänsebraten aller Zeiten: innen zart und saftig, außen knusprig.

 

Gans zubereiten

So geht’s früh los:

  1. Die Gans waschen, trocken tupfen, Bauchfett entfernen und Flügel auf dem Rücken zusammenbinden. Innen salzen und pfeffern und wahlweise mit süßsauren Äpfeln und Beifuß, mit Rosmarin, Thymian, Backpflaumen und Maronen oder ganzen, angeritzten Orangen füllen. Öffnungen mit Küchengarn verschließen und die Haut mit Salz und Pfeffer einreiben.
  2. Nun die Gans für eine Stunde bei 220°C in den Ofen schieben, auf dem Rost auf unterster Schiene über einer tiefen Saftpfanne, Brust nach oben. Danach auf 90°C runterschalten und die Ofentür offen lassen, bis die niedrige Temperatur erreicht ist. Je nach Gewicht (4 - 6 kg) braucht die Gans nun noch eine Garzeit zwischen 7 und 9 Stunden (!).
  3. Erst danach gehen Festtagsköche ans abschließende Werk: Die Gans zieht auf ein tiefes Blech oder einen flachen Bräter um, damit sie bei 230-250°C von allen Seiten knusprig goldbraun werden kann. Das geht beim Wenden unter dem zugeschalteten Grill so fix, dass man besser dabeibleibt und die Saucenkreation mit dem entfetteten Bratensatz anderen überlässt.
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